Krisenkommunikation im Fokus: Strategien gegen Desinformation
Eine der größten Herausforderungen in der Krisenkommunikation ist die Geschwindigkeit, mit der sich Informationen verbreiten. Soziale Medien und Online-Plattformen ermöglichen es, Nachrichten in Sekundenschnelle weltweit zu verbreiten. Dies bietet auch Raum für Desinformation, die bewusst oder unbewusst gestreut wird.
Heutzutage werden Informationen in Echtzeit verbreitet. Das bedeutet auch, dass sich falsche oder irreführende Informationen unglaublich schnell verbreiten und die öffentliche Wahrnehmung massiv beeinflussen. Deshalb spielt die Krisenkommunikation eine zentrale Rolle im Umgang mit unerwarteten Ereignissen und Notfällen. Es ist essenziell, Strategien zu entwickeln, um Desinformation entgegenzuwirken und eine klare, transparente und glaubwürdige Kommunikation sicherzustellen.
Grössere Unternehmen und Organisationen haben ganze Teams, die sich um die Kommunikation kümmern. Kleinere Firmen und NGO’s, haben meist keine eigene Kommunikationsabteilung. Und nur eingeschränkte finanzielle Mittel. Doch auch sie müssen auf Krisensituationen vorbereitet sein, negative Ereignisse können die Reputation und das Vertrauen der Öffentlichkeit schnell gefährden. Eine gut durchdachte Krisenkommunikation hilft, Schäden zu minimieren und die Stabilität der Organisation zu wahren.
Informationen bereitstellen
Krisenkommunikation umfasst alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um während und nach einer Krise effektiv mit allen Beteiligten zu kommunizieren. Hierzu zählen Mitarbeitende, Kunden, Partner, Medien und die Öffentlichkeit. Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen, Panik zu vermeiden und die Reputation der betroffenen Organisation zu schützen.
Eine proaktive Kommunikationsstrategie beinhaltet, dass Informationen frühzeitig und regelmäßig bereitgestellt werden. Durch die Bereitstellung korrekter und konsistenter Informationen kann verhindert werden, dass Desinformation überhaupt erst entsteht. Regelmäßige Updates und klare Botschaften sind entscheidend, um die Kontrolle über die Kommunikation zu behalten.
Reaktionszeit ist entscheidend
Ein kontinuierliches Monitoring der Medienlandschaft und sozialer Netzwerke ist unverzichtbar, um Desinformation schnell zu identifizieren und darauf reagieren zu können. Hierbei können spezielle Tools und Softwarelösungen unterstützen, die helfen, Fake News und irreführende Informationen zu erkennen.
Tritt eine Krisensituation ein, ist es wichtig, schnell auf Desinformation zu reagieren. Die Reaktionszeit ist der entscheidende Faktor, um die Verbreitung falscher Informationen einzudämmen.
Vertrauen aufbauen
Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Kommunikation. Durch Transparenz und Offenheit können Organisationen das Vertrauen ihrer Stakeholder gewinnen und erhalten. Es ist wichtig, in der Kommunikation authentisch zu bleiben und Fehler einzugestehen, wenn sie passieren. Eine enge Zusammenarbeit mit Medienvertretern kann dabei helfen, korrekte Informationen zu verbreiten und Desinformation zu entkräften. Pressemitteilungen, Interviews und regelmäßige Pressekonferenzen sind effektive Mittel, um die Medien auf dem Laufenden zu halten und die Verbreitung von Fake News zu verhindern.
Mitarbeiter sollten regelmäßig geschult und für das Thema Desinformation sensibilisiert werden. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner für Kunden und die Öffentlichkeit und spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung korrekter Informationen.
Krisen frühzeitig identifizieren
In einer Welt, in der Informationen in Echtzeit verbreitet werden, ist es wichtiger denn je, dass Organisationen vorbereitet sind und über die notwendigen Werkzeuge und Strategien verfügen, um Desinformation zu bekämpfen und eine klare, transparente Kommunikation sicherzustellen.
Diese Werkzeuge müssen vorbereitet sein. Dazu gehört in einem ersten Schritt ein saubere Risikoanalyse: Welche Risiken drohen, wo lauern externe und interne Konflikte, wer könnte aus welchen Gründen Falschinformationen verbreiten.
Es braucht eine saubere Aufstellung aller Kommunikationskanäle. Dazu gehören soziale Medien, Newsletter, Pressemitteilungen und die Website. In der Organisation muss klar definiert sein, welche Informationen wie verbreitet werden. Und es muss festgelegt sein, wer gegen aussen und gegen innen kommuniziert. Es ist wichtig, ein Krisenteam zu benennen, das aus Schlüsselpersonen der Firma besteht. Diese Personen sollten in der Lage sein, schnelle Entscheidungen zu treffen und effektiv zu kommunizieren.
Einsatz von Desinformationen ist Alltag
Im Nachgang ist es wichtig, Feedback von Mitarbeitenden und Kunden zu sammeln. Dies hilft, die Wahrnehmung der Krisenkommunikation zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Die Zeiten, als es in der Krisenkommunikation in erster Linie darum ging, was sage ich und was sage ich nicht, sind vorbei. Immer stärker muss beachtet werden: was sagen andere über mich und sind diese Aussagen richtig oder falsch. Der Einsatz von Desinformationen zur Diskreditierung anderer ist im politischen Alltag längst angekommen, Firmen und Organisationen sind davon aber nicht geschützt.